Auf den Spuren jüdischen Lebens und der sozialen Marktwirtschaft: Die 10c besucht Fürth
Das Jüdische Museum Franken in Fürth beschäftigt sich mit der reichen und vielfältigen Geschichte der Jüdischen Gemeinde in Fürth. Seit seiner Eröffnung im Jahr 1999 in einem restaurierten, denkmalgeschützten Gebäude, das einst einem jüdischen Kaufmann als Wohnhaus und Geschäft gedient hat, bietet das Museum einen umfassenden Einblick in die jüdische Kultur und Geschichte. In seiner Dauerausstellung wird die Entwicklung der jüdischen Gemeinde in Fürth von ihren Anfängen im Mittelalter bis in die Gegenwart thematisiert.
Zu Beginn wird die Ansiedlung aufgrund von verhältnismäßig hoher religiöser Toleranz und wirtschaftlichen Möglichkeiten dargelegt. Im 18. und 19. Jahrhundert entwickelte sich Fürth so zu einem bedeutenden Zentrum jüdischen Lebens innerhalb Deutschlands. Dies führte zu einem erheblichen Wachstum der Gemeinden und dem Ausbau jüdischer Stadtstrukturen wie Synagogen. Als religiöser Mittelpunkt dient dabei mehr als 300 Jahre lang der Schulhof mit vier Synagogen. Mithilfe von Artefakten, beispielsweise Chanukkaleuchtern, werden dabei die religiöse und kulturelle Lebensweise sowie das Alltagsleben veranschaulicht. Zudem zeigt die Ausstellung das Leben der jüdischen Bevölkerung während der NS-Zeit sowie die verheerenden Auswirkungen der Verfolgung und Deportation. Abschließend wird die Nachkriegszeit aufgegriffen, welche sowohl von Schwierigkeiten in der Reintegration als auch von langwierigen Aufarbeitungsprozessen geprägt war.
Der Besuch des Museums ist definitiv empfehlenswert. Unsere persönlichen Highlights waren das historische Ritualbad (Mikwe) und die Laubhütte (Sukka). Zum einen liefert der Besuch einen tiefen und umfassenden Einblick in die jüdische Kultur und Vergangenheit. Zum anderen trägt er maßgeblich zur politischen Bildung bei, indem er durch das Verstehen der jüdischen Geschichte die Konsequenzen von Rassismus und Diskriminierung aufzeigt. Denn die Vermittlung demokratischer Werte und Normen ist (besonders in der aktuellen politischen Lage) von enormer Bedeutung, um eine tolerante und umsichtige Gesellschaft zu schaffen.